Around Alone Attersee

Ein neues Regatta-Format am Attersee, - Around Alone Attersee – also alleine rund um den Attersee, das ist die Grundidee. Ein-Hand-Segeln ist keine neue Sache: Gemeint ist in diesem Fall, dass ein Boot, das für eine Besatzung von zwei oder mehr Personen konstruiert ist, von nur einer Person gesegelt wird.

 

Gestartet wurde um 9:00 Uhr vor dem Union-Yacht-Club Attersee von Land aus mit den alten Signalpunkten und Schüssen aus der traditionellen Startkanone im Startturm. Die mittelgroße Runde um den Attersee führte im Süden bis Stockwinkel und im Norden bis vor Kammer. Der gesamte Kurs ist gut 14 Seemeilen (etwa 26 Kilometer) lang.

56 Boote waren an der Startlinie! Mit so vielen Teilnehmern rechneten die Veranstalter im Traum nicht… Immerhin wurde diese Regatta heuer zum ersten Mal ausgetragen. 39 Boote kamen innerhalb des Zeitlimits ins Ziel vor Attersee. 
Bei rund 5 Knoten Wind aus Nordost (ca. 10 km/h) waren die Boote relativ langsam unterwegs. Für die Segler*innen gab es teilweise auch „magere“ Flauten-Strecken zu bewältigen. Wer die Windbedingungen am besten lesen und vorausahnen konnte, war deutlich im Vorteil. Wettfahrtleiter Gert Schmidleitner war über den schwachen Wind nicht so unglücklich. „So ist die Chance groß, dass alle wieder gesund und ohne Bootsschäden zurück in den Hafen kommen“, gibt Schmidleitner der Gefahr des Alleine-Segelns Bedeutung.

Damit das Geschehen auch von Land aus gut zu beobachten ist, wurde diese Segel-Regatta mit dem Tracking-System TracTrac online sichtbar gemacht. Das Tracking der Boote hat aber auch eine Sicherheitsfunktion. Weitere Kriterien für Sicherheit waren, dass nur „unkenterbare“ Kielboote zugelassen wurden und alle Steuerleute verpflichtend immer Schwimmwesten tragen mussten.

14 Boote wurden nach ihrer Position im Tracking hochgerechnet. Sie kamen mit diesen berechneten Segelzeiten ebenfalls in die Wertung. Vier Boote mussten die Wettfahrt aus unterschiedlichen Gründen abbrechen. „Ganz schön anstrengend, so ein ganzer Tag alleine am Boot“, fasst ein Teilnehmer nach Zieleinlauf sein Tageserlebnis zusammen. Und doch ist den meisten Segler*innen im Hafen glückliche Zufriedenheit im Gesicht abzulesen…

Erstes Boot im Ziel war Michael Gilhofer mit einer a33. „Das 11 Meter lange Boot ist zwar schnell, aber alleine gar nicht so einfach zu bewältigen,“ erzählte uns der Sieger nach gesegelter Zeit. „Speziell das Setzen des großen Gennakers braucht viel Übung und Geschick.“

Mit einem schnellen Boot vorne zu sein, ist gut. Das bedeutet aber nicht, dass man im Vergleich zu Segler*innen, die auf langsameren Booten unterwegs waren, besser gesegelt ist. Daher werden die Zeiten nach einem Rating (Yardstick) korrigiert, das diese Unterschiede berücksichtigt.

Nach dieser berechneten Zeit gewann Dietmar Gfreiner, der mit seinem Drachen als 14. Boot ins Ziel kam. Gfreiner, der mit der Normalbesatzung des Bootes auch schon Staatsmeister geworden ist, hatte nach berechneter Zeit einen Vorsprung von etwa 5 Minuten auf Martin Godderidge auf seinem Micro Proto.